Überlastete Vertretungsprofessur

Überlastete Vertretungsprofessur

Überlastete Vertretungsprofessur: Dr. acad. Sommer im ZEIT Chancen Newsletter

Lieber Herr Dr. acad. Sommer, ich vertrete eine Professur in den Geisteswissenschaften. Nach meinen Einschätzungen werde ich 40 bis 50 BA- und MA-Arbeiten pro Semester betreuen müssen. Meines Erachtens ist das zeitlich nicht zu schaffen, zumal mein Mitarbeiter noch nicht promoviert ist und keine Betreuungsaufgaben übernehmen darf. Wen spreche ich darauf an – den Dekan? Wo könnte eine Obergrenze der zu betreuenden Abschlussarbeiten verankert sein? Ich fürchte meine professoralen Kollegen im Institut werden mich nicht entlasten wollen.

Liebe/-r X,

leider klingt das ziemlich realistisch: 40 bis 50 Abschlussarbeiten pro Semester zu betreuen, das ist zeitlich nicht zu schaffen, wenn „Betreuung“ mehr als „Entgegen­nehmen, Durchlesen (lassen) und Benoten“ bedeuten soll. Gleichzeitig sind Sie „nur“ die Vertretung einer Professur, haben daher kein festes Standing im Kollegium und können (noch, falls cum spe) nicht damit „drohen“, dass man noch Jahrzehnte mit Ihnen auskommen muss und Sie daher fair behandeln sollte. Das lädt dazu ein, viele, manchmal zu viele Aufgaben angeboten zu bekommen – und anzunehmen. Denken Sie an folgendes:

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