„Gekonnt scheitern“ ist der Titel meines aktuellen Praxis- und Buchprojekts. „Gekonnt scheitern“ umfasst Methoden und Strategien, um mit den alltäglichen wie auch mit außergewöhnlichen Misserfolgen, Rückschlägen, Unglücksfällen und sonstigen Erfahrungen des Scheiterns umzugehen. Im Mittelpunkt stehen Elemente der sog. „Weisheitstherapie“ und persönlichkeitspsychologische Konzepte (u.a. Staudinger, Linden, Baltes, Glück, Kuhl), die ich für den praktischen Einsatz aufbereitet und in handliche kleine Übungen übesetzt habe – geeignet sowohl als Ratgeber für Selbsthilfe und die individuelle Bearbeitung als auch als Manual für Trainings, Coachings und Beratungssituationen. Die Erscheinung des Buchs war für Frühjahr 2021 geplant und wurde selbstverständlich, dem Titel und Inhalt entsprechend, bereits mehrfach verschoben. Ich arbeite weiter daran!
Jeder Mensch macht in seinem Leben zahlreiche Erfahrungen von Rückschlägen, Misserfolgen und kleinen oder großen Unglücken: Gescheiterte Beziehungen, Niederlagen im Sport, Prüfungsversagen, Unfälle und folgenreiche Naturkatastrophen, Krankheiten und körperliche Einschränkungen, Misserfolge im Beruf, seelische Krisen, der Verlust von Menschen oder von Dingen – wir alle machen ab und zu die Erfahrung des Scheiterns.
Manche dieser Erfahrungen sind leichter zu verkraften, andere weniger. Manchmal ist es ein einziges Ereignis des Scheiterns, welches uns aus der Bahn wirft, manchmal ist es das Zusammentreffen vieler einzelner kleiner Episoden des Misserfolgs. Auch die Art und Weise, wie Menschen mit Erlebnissen des Scheiterns umgehen, unterscheidet sich: Manche reden den Misserfolg klein („Ach, war doch gar nicht wichtig…“), andere versinken im Unglück („Mir wird nie wieder etwas gelingen!“), manche versuchen daraus zu lernen („Beim nächsten Mal mache ich es anders/besser/genau so…“), andere stürzen sich in neue Vorhaben („Jetzt aber ganz schnell etwas Neues anfangen…“). Alle diese Strategien sind hilfreich, aber nicht jede passt immer und für alles.
Die Idee von „Gekonnt scheitern“ adressiert einerseits die verschiedenen Strategien, um mit einer (drohenden oder eingetretenen) Gefahr des Scheiterns umzugehen. Andererseits geht es um eine behutsame Auseinandersetzung mit dem Erlebten und um die schrittweise Verarbeitung der Erfahrung – sei es, um ein tatsächlich erlebtes Scheitern „gekonnt“ zu verarbeiten oder sei es, um im Sinne von Resilienz und Prävention auf mögliche Risiken des Scheiterns vorbereitet zu sein. „Gekonnt scheitern“ ist eine Einladung, Scheitern nicht (nur) als fatalen Schicksalsschlag zu verstehen, sondern einen Schritt weiterzugehen und die gemachte oder drohende Erfahrung des Scheiterns als zwar belastende, aber doch vorübergehende Phase der eigenen Biographie zu verstehen. Hilfreich hierbei sind persönlichkeitspsychologische und traumatherapeutische Konzepte der Verarbeitung von belastenden Ereignissen sowie die Ansatzpunkte der sog. Weisheitstherapie, deren schrittweise Anwendung den Kern von „Gekonnt scheitern“ ausmacht.
„Gekonnt scheitern“ gibt es nicht nur als Buch. Im Gegenteil, das Buch ist nur die niedergeschriebene Form meiner täglichen Arbeit als Therapeut, Coach und Trainer. Vielen Menschen gelingt es leichter, in der Gegenwart eines professionellen Begleiters Erfahrungen wie Misserfolge, Krisen, Rückschläge, Scheitern oder auch traumatische Erfahrungen (z. B. Gewalt, Unfall, Katastrophe) zu be- und verarbeiten. Deswegen biete ich ein spezielles Therapiekonzept für den Umgang mit Scheiternserfahrungen an, welches ich „angewandte Weisheit“ nenne.
Machen wir uns auf die Suche, wie es „dazu“ kommen konnte, was das Ereignis für Sie und Ihr Leben vor dem Hintergrund Ihrer Erwartungen, Wünsche und Verarbeitungsmuster bedeutet, wie Sie jetzt und in Zukunft damit umgehen können („Was nun?“) und was Sie – trotz allem – daraus lernen können. Ziel ist es, dass die Erfahrung des (drohenden oder eingeteretenen) Scheiterns ein (folgenschwerer, belastender, in dieser Form nie gewollter) Teil Ihrer Biographie werden kann, der zu Ihrem Leben dazugehört und mit dem Sie umzugehen wissen. Hierzu braucht es Zeit und Ihre Bereitschaft und Offenheit, sich in vielen kleinen Schritten mit einem neuen Blick dem Erlebten und Ihren Erfahrungen zu stellen – und einen Begleiter, der vor schwierigen und belastenden Situationen nicht zurückschreckt und der Sie auf Ihrem Weg kompetent, wohlwollend und mit einem freundlichen Augenzwinkern unterstützt.
Manche Anliegen und Problemlagen erfordern eine längerfristige und tiefergehende Begleitung, als sie durch andere Verfahren wie etwa Coaching, Beratung oder Mediation geboten wird. Hierfür bietet die Psychotherapie einen geeigneten Rahmen. Eine ambulante Psychotherapie, wie ich sie anbiete, umfasst je nach zugrunde liegender Problematik eine Sitzungsanzahl von 12 bis 60 Sitzungen mit einer Dauer von typischerweise 50 Minuten. Sitzungen finden wöchentlich oder im 2-wöchigen Abstand statt, bei bestimmten Anlässen (z. B. sog. „Exposition“, also begleitetes Erproben schwieriger Situationen in der realen Umgebung) auch häufiger oder geblockt. Schwerpunktthemen meiner psychotherapeutischen Arbeit sind…
Psychotherapie beginnt mit einem persönlichen Kennenlernen, um zu erfahren, ob Therapeut, Patient/-in, Problematik und die vom Therapeuten angebotenen Verfahren zusammen passen. In den nachfolgenden sog. probatorischen Sitzungen werden die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte der aktuellen Problematik näher beleuchtet und mögliche Ansatzpunkte für die Therapie erarbeitet. Im Anschluss hieran beginnt die Therapie- und Veränderungsphase, die mindestens 12 Sitzungen mit einer Dauer von je 50 Minuten, typischerweise im wöchentlichen oder 14-tägigen Abstand, umfasst.
Ich habe die Weiterbildung zum psychologischen Psychotherapeuten nach dem Psychotherapeutengesetz (PsychThG) mit der Approbation im Richtlinienverfahren der Verhaltenstherapie abgeschlossen. Meine Praxis für Psychotherapie in Parchim (Zentrum) ist für alle Patientinnen und Patienten (alle Kassen und privat) offen. Am Standort Berlin (Schöneberg) biete ich Psychotherapien für Selbstzahler/-innen und Privatversicherte und Beihilfeberechtigte sowie in bestimmten Fällen nach dem Kostenerstattungsverfahren an. Bitte sprechen Sie mich an – garantiert vertraulich, gerne per E-Mail. In der Mehrzahl der Fälle kann ich mit kurzer Wartezeit einen Termin für ein Vorgespräch (sog. Sprechstunde) und/oder probatorische Sitzungen anbieten.
Für Personen mit dem Wunsch nach einem anderen Psychotherapieverfahren – insbesondere der tiefenpsychologischen Psychotherapie – oder einem anderen Setting (z. B. Gruppentherapie) sowie für gesetzlich Versicherte empfehle und verweise ich an Kolleginnen und Kollegen in und um Parchim bzw. an die psychotherapeutische Ambulanz der Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP) sowie der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB). Die dortigen Kolleginnen und Kollegen bieten Psychotherapien in den Verfahren der Verhaltenstherapie sowie der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie im Einzel- und Gruppensetting u.a. auch für gesetzlich Versicherte an.
Ich schreibe gerne. Deswegen fallen E-Mail-Antworten bei mir vergleichsweise lang und bisweilen unterhaltsam aus. Bitte wundern Sie sich also nicht – was Ihnen beim Lesen Spaß macht, hat mir beim Schreiben mindestens genau so viel Freude bereitet!
Aus den vielen Situationen, in denen mir eine „nur ganz kurze Frage“ gestellt wurde, deren Antwort mich dann tagelang beschäftigt und begeistert hat, habe ich mehrere Formate entwickelt, unter anderem…
Highlights und aktuelle Beiträge finden Sie zum Schmökern im Blog Schmidts Sofa auf meiner Website – gerne auch zum Weiterleiten.